Zu beachtende Maße beim Rahmenkauf

Alles Bildmaß oder was?
Wie Sie Abmessungsfehler beim Rahmenkauf vermeiden

Ob Sie ein Gemälde, eine Zeichnung, ein Poster oder ein Foto aufhängen möchten - damit es sich richtig gut macht, gehört es in einen Rahmen, der das Motiv formal und farblich unterstreicht, ohne sich sebst in den Vordergrund zu drängen. Sie sollten aber nicht nur die Abmessungen des Bildes im Kopf haben, wenn Sie einen Rahmen kaufen, denn es gibt noch andere Maße zu berücksichtigen. Für eine optimale Präsentation ist es hilfreich, sich einmal mit den unterschiedlichen Begriffen auseinanderzusetzen.

 

Für die perfekt Rahmung - das richtige Maß

Nehmen wir an, Sie haben es endlich geschafft, Ihr Lieblingsfoto aus dem letzten Urlaub vergrößern und hochwertig drucken zu lassen. Nun möchten Sie es in Ihrer Wohnung so aufhängen, dass es jedem Besucher gleich ins Auge sticht. Dazu soll ein repräsentativer Rahmen her, der sowohl zur Abbildung, als auch zum Rest der Einrichtung passt, um alles perfekt in Szene zu setzen. Das Bild hat ein Format von 50 x 70 cm, also brauchen Sie einen Rahmen in den gleichen Abmessungen. Alles klar. Alles klar? Wirklich?

Wenn Sie Wert auf eine optimale Präsentation Ihres Fotos legen, sollten Sie ein paar Feinheiten beachten, die sich aus unterschiedlichen Maßbegriffen ergeben. Wir gehen in diesem Artikel deshalb etwas mehr ins Detail, weil ein Teil der Begriffe im Alltag nur selten auftaucht und vielen Menschen nicht geläufig ist.

 

Außenmaß

Das Außenmaß bezieht sich auf die vollständige Größe des Bilderrahmens. Gemessen wird in der Höhe und in der Breite jeweils von Außenkante zu Außenkante. Bei opulenten, reich verzierten Rahmen, wie sie häufig an alten Gemälden in Museen vorkommen, können zur eigentlichen Bildgröße schnell nochmal 20 bis 30 cm oder mehr in der Höhe und Breite hinzukommen. Dies gilt es vor allem zu berücksichtigen, wenn Sie Ihr Bild in einer Nische oder auch an einem schmalen Wandvorsprung aufhängen wollen. Denn ein Foto oder Gemälde wirkt nicht nur aus sich selbst heraus, sondern immer auch durch den leeren Raum, der es umgibt.

 

Falzmaß

Das Falzmaß oder Innenmaß bezeichnet die maximale Größe des einzulegenden Bildes oder Passepartouts. Bei einem Rahmen mit 50 x 70 cm beträgt also auch das Falzmaß 50 x 70 cm. Theoretisch. Denn meist geben die Hersteller 2 mm an jeder Seite hinzu, damit das Bild auch wirklich spannungsfrei hineinpasst und nicht gequetscht wird.

 

Bildmaß

Die Formatangaben für Bilderrahmen in Geschäften und Online Shops beziehen sich in der Regel immer auf das Bildmaß, unabhängig von der Rahmenbreite. Es sollte also tunlichst nicht mit dem Außenmaß verwechselt werden (siehe Abschnitt oben).

Wenn man es ganz genau nehmen will, bezieht sich das Bildmaß eigentlich nicht auf die Größe des zu rahmenden Fotos, sondern bezeichnet das Format, das insgesamt in den Rahmen hineinpasst. Möchten Sie also ein Passepartout verwenden, muss der Rahmen entsprechend größer sein als Ihr Foto - oder es werden Teile davon verdeckt.

Damit ein Passepartout richtig zur Geltung kommt, empfiehlt es sich, bei Rahmen in Normgröße mindestens die nächstgrößere zu nehmen. In unserem Beispielfall Foto = 50 x 70 cm, Rahmen = 60 x 80 cm. Häufig sieht man in Galerien aber auch Grafiken und Handzeichnungen in kleinen Formaten, die von einem sehr breiten Passepartout umgeben sind. Das sieht nicht nur sehr wertig aus. Es fordert den Betrachter auch gerade zu auf, näher zu treten und ganz genau hinzuschauen.

 

Lichtmaß

Das Lichtmaß schließlich umfasst den am Ende sichtbaren Teil Ihres Fotos, deshalb taucht manchmal auch der Begriff Sichtmaß in Beschreibungen auf. Einige Millimeter des Bildrandes werden durch den kleinen Vorsprung - der "Nase" - am Rahmen abgedeckt, der das Bild festhält und für einen sauberen Abschluss sorgt. Achten sie also darauf, dass am Rand keine wichtigen Bildinformationen vorhanden sind. Wenn Sie zum Beispiel ein Filmposter rahmen, könnten Textteile durch die Nase abgedeckt und somit unsichtbar werden. Das ist kein schöner Anblick und wirkt etwas lieblos.

Gleiches gilt bei der Verwendung eines Passepartouts. Dieses deckt an jeder Bildseite rund 5 mm ab, damit das Foto auf der Rückseite befestigt werden kann und keine "Blitzer" entstehen, also die Rückwand des Rahmens zu sehen ist. Von Ihrem Foto sind dann statt 50 x 70 cm lediglich 49 x 69 cm zu sehen.

 

Profilhöhe/Rahmentiefe und Füllhöhe

Gibt ein Hersteller oder Händler in seinen Beschreibungen die Profilhöhe bzw. Rahmentiefe an, ist damit - salopp gesagt - die "Dicke" gemeint. Legen Sie den Rahmen auf einen Tisch und messen Sie von der Tischplatte bis zur obersten Rahmenkante. Das ist die Profilhöhe. Je nach dem gewählten Bild kann eine große Profilhöhe sehr reizvoll sein und die Ausstrahlung des Motivs stärker betonen und hervorheben.

Die Füllhöhe ist immer geringer als die Profilhöhe. Sie spielt eine wichtige Rolle, wenn Sie ein Gemälde auf Leinwand oder beispielsweise einen Fotodruck auf Alu-Dibond rahmen möchten.

Nach diesen Erläuterungen sind Sie fast schon ein Profi in Sachen Bilderrahmen und deren Maßbezeichnungen. Wenn Sie die beschriebenen Tipps zum Thema beachten, wird die Präsentation Ihres Lieblingsbildes eines garantiert nicht sein - Mittelmaß.